Was ist Hatha-Yoga?
Die Form des Hatha-Yoga ist ein Teil des Raja-Yoga (königliches Yoga). Er beginnt mit den Körperhaltungen, den Āsanas. Diese Haltungen sind grundsätzlich ganzheitlich und wirken auf den Organismus gesundheitsfördernd und verjüngend. Sie dehnen, strecken und kräftigen die Muskeln, Gelenke, Sehnen sowie jedes Körperteil und wirken positiv auf das Blut-Kreislauf-System und auf alle inneren Organe. Besonders stärken sie die Wirbelsäule und das gesamte Knochengerüst. Die Asanas führen zur Kräftigung, Stabilisierung und Flexibilisierung des Körpers sowie zur Stärkung des psychosphysischen Zusammenhang von Körper und Geist. Regelmäßige Yoga-Praxis kann Verbesserungen der eigenen Körperwahrnehmung und der Lebenssituation bewirken.
Die umfangreichen philosophischen Weisheiten des Yoga hat Swami Sivanānda in fünf Prinzipien zusammengefaßt.
Sie wirken positiv auf unsere geistige Entwicklung und fördern die Gesundheit unseres Körpers, um prophylaktisch Krankheiten vorzubeugen.
Hatha-Yoga – Sorgfältige Körperübungen – Āsanas
Hatha-Yoga – Bewusste Atmung – Prāṇāyāma
Hatha-Yoga – Bewusste Entspannung – Śavāsana
Hatha-Yoga – Bewusste Ernährung – Doshas
Hatha-Yoga – Positives Denken und Meditation – Dhyana
Im Hatha-Yoga sind die ersten drei Punkte die bekanntesten. Zahlreiche Übungen und Haltungen „Āsanas“ für den Körper und für die Atmung „Prāṇāyāma“ helfen uns, den Körper zu beobachten und so kennenzulernen.
Wir Menschen im Westen können mit diesen Techniken üben, ohne uns unter den bekannten Leistungsdruck zu stellen. Wenn wir uns selbst und andere nicht mehr bewerten, wird es uns möglich, auf unser eigenes Inneres zu hören. Wir lernen unsere Bewegung in Einklang mit dem Atem zu bringen. Wir lernen zu begreifen, warum der Körper Schmerzen hat oder ermüdet ist und warum wir eventuell so negativ denken. Wir können so mit uns und mit unserer Umwelt achtsamer umgehen. Dank eines größeren Selbstbewußtseins wird es möglich, uns den vielen Einflüssen des Alltags zu stellen.
Hatha-Yoga – Sorfältige Körperübungen – Āsanas
In einem gesunden Körper wohnt bekanntlich ein gesunder Geist. Ein gesunder Geist beinflusst umgekehrt auch den Körper. Deshalb beginnen wir mit den Körperübungen. Sie sind ein Schmiersystem für die Gelenke, Muskel, Bänder und Sehnen. Sie machen den Körper beweglich und kräftig. Die Wirbelsäule mit dem zentralen Nervensystem wird gekräftigt und das Kreislaufsystem stimuliert. Die inneren Organe werden durch die unterschiedlichen Dreh- und Beugehaltungen massiert. Jede Zelle des Körpers wird belebt.
Hatha-Yoga – Bewusste Atmung – Prāṇāyāma
Sie reinigt Lungen und Atemwege, steigert die Konzentration und fördert die innere Ruhe. Die meisten Menschen nutzen nicht ihre ganze Lungenkapazität, sie werden dadurch schnell müde oder haben Schulterverspannungen. Wenn der Geist unruhig ist (Sorgen, Stress etc.), ist auch die Atmung unruhig und umgekehrt. Mit Hilfe eines geführten Atems kann sich der Geist beruhigen. Auch die Āsanas werden durch die Atmung von einer anfänglich sportlichen oder leistungsorientierten Form zu einer meditativen Haltung. Aus dieser Ruhe können wir neue Kraft schöpfen, die unseren Körper und Geist belebt. Die gewonnene Energie gibt uns eine vitale Ausstrahlung. Wir laden uns durch die richtige Atemtechnik auf wie eine Batterie und sind fit für den Alltag.
Hatha-Yoga – Bewusste Entspannung – Śavāsana
Sie ist sehr wichtig, um Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht zu halten. Die richtige Entspannung hilft die gewonnene Energie „Prāṇa“ zu bewahren. In den Ruhephasen geben wir dem Körper die Möglichkeit die Energie richtig einzusetzen und sie nicht gleich wieder zu verschwenden, beispielsweise durch schnelle, hektische Aktivitäten. So gewinnen wir neue Kraft. Die Endentspannung „Śavāsana“ von 5-10 Minuten gibt den Zellen die Möglichkeit „Prāna“ zu speichern.
Hatha-Yoga – Bewusste Ernährung
„Der Mensch ist was er isst“ oder „Iss um zu leben, nicht, lebe um zu essen“. Beginnt man mit Yoga, beginnen wir auch achtsamer mit dem umzugehen, was wir zu uns nehmen. Eine ausgeglichene Ernährung ist ebenso bedeutend für die Gesundheit und Stabilität von Körper und Geist und damit für unsere Ausgeglichenheit wie die Āsanas.
Hatha-Yoga – Positives Denken und Meditation – Dhyana
Die Gedankenkraft ist stark. Gedanken können die Umwelt beeinflussen, und schlechte Stimmungen ins Positive verwandeln. Darum ist es wichtig jeden Tag positiv zu denken.
“Welche Gedanken sind deine und welche nicht?” Die Antwort ist einfach. “Die, die du dir aussuchst, sind deine. Lasse den Rest von ihnen einfach gehen.”
Die Stille bietet den Raum das Wesentliche zu erkennen. Swami Sivanānda sagt: „Meditation erhöht deine geistigen Kräfte wie Konzentration, Intuition und Kreativität. Meditation führt dich zur inneren Ruhe, erweckt dein schlafendes Bewusstsein und führt dich zum Kontakt mit deinem wahren Selbst.“
Meditation fördert die geistigen Fähigkeiten, sie schenkt Konzentration, Klarheit und Gelassenheit im Alltag. Wir können so Selbst-Verwirklichung und innere Freiheit erreichen.